Was möchten Sie finden?

Hier Suchbegriff eingeben

Begrüßungsvideo

Hier geht's zu unserer Lehrerband
So sind wir
So sind wir
Dieser Rap entstand 2014 im Rahmen eines Workshops mit dem Rapper SPAX und Schülern der Sekundarstufe I.
Rap gegen Gewalt
Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule 2015-2017
Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule 2015-2017
Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule 2012-2014
Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule 2012-2014

Sprachkurs verbessert Chancen und fördert Integration

Erfolgreich gelernt: Die Schüler aus dem Iran, dem Irak, Syrien, Vietnam und Afghanistan haben das Deutsche Sprachdiplom bekommen. Foto: Köhler
Erfolgreich gelernt: Die Schüler aus dem Iran, dem Irak, Syrien, Vietnam und Afghanistan haben das Deutsche Sprachdiplom bekommen. Foto: Köhler

KGS Sehnde vergibt Diplom DSD an ausländische Absolventen.13 Schüler haben Prüfungen bestanden.

„Ihr habt es geschafft, jeder auf eure eigene Weise, aber ihr habt es geschafft!“ So beglückwünschten die KGS-Schülersprecher Nele und Jakob die Absolventen des Deutschen Sprachdiploms (DSD). Insgesamt 13 Schülerinnen und Schüler, die vor zwei Jahren aus Afghanistan, dem Irak, dem Iran und Syrien nach Sehnde gekommen waren, hatten sich dieser Herausforderung gestellt. Die Jugendlichen im Alter von 14 Jahren aufwärts hatten dafür mehr als ein Jahr lang wöchentlich vier Stunden zusätzlich die Schulbank gedrückt. Am Ende mussten sie in vier Prüfungen zeigen, dass sie Deutsch nicht nur verstehen, sondern auch sprechen, Texte verfassen und Themen präsentieren können.

 

Wie hoch diese Leistung einzuschätzen ist, unterstrich die didaktische Leiterin Evelyn Groene. Das erste Jahr in Deutschland gehe es eigentlich nur darum, anzukommen und sich zurechtzufinden, weiß Lehrerin Birte Behnhoff-Zuschke, die mit ihrer Kollegin Stephanie Kolodzeyzik den Kurs geleitet und auch die Prüfungen abgenommen hatte. „Die Alltagssprache lernen die Schüler relativ zügig. Doch mit der Schulsprache, die mehr verlangt, sieht das ganz anders aus“, sagte sie. Dabei sei Reflektionsfähigkeit gefordert, die Schüler müssten ihre Meinung formulieren können, argumentieren und auf spezielle Weise mit Texten arbeiten. „Das können wir im Kurs viel besser üben, als wenn die Jugendlichen nur in den Klassen mitlaufen.“ Also diene der Kurs, der an der KGS jetzt zum zweiten Mal angeboten wurde, auch der Integration.

 

Auch wenn es sich vielfach um Kinder handele, die in ihren Heimatländern gute Schüler gewesen seien, müssten sie meist ganz von vorn anfangen, ergänzte Kolodzeyzik. Eine weitere Schwierigkeit sei es, dass das Lernen in anderen Ländern häufig wenig mit selbständigem Arbeiten und Reflektieren zu tun habe, sondern mit Auswendiglernen. Insofern erhielten die Absolventen des DSD nicht nur einen Einblick in die deutsche Lernkultur, sondern verbesserten auch ihre Chancen auf einen Schulabschluss – wie an vier der Jugendlichen zu sehen ist, die kürzlich ihren Abschluss in der neunten und zehnten Klasse des Hauptschulzweigs gemacht haben.

 

Absolventen, die es schaffen, jede Teilprüfung mit dem Niveau B 1 abzulegen, haben damit den sprach­li­chen Nach­weis für den Zu­gang zu ei­nem Stu­dien­kol­leg in Deutsch­land in der Tasche. „Wer das nicht schafft, kann den Kurs noch einmal wiederholen“, sagt Kolodzeyzik. Auch an Berufsbildenden Schulen werde ein solcher angeboten – dann allerdings speziell abgestimmt auf die entsprechenden Hand­lungs­fel­der der Berufe. (Köhler/HAZ)