120 KGS-Schüler geben Weihnachtskonzert in der Barockkirche - Musiker verteilen sich im Raum
Der Kirchenvorstand der Barockkirche Ilten hatte ein wenig Sorge um das altehrwürdige Gemäuer. Denn wenn das gesamte Blasorchester und die Chor-AG der KGS Sehnde beim Weihnachtskonzert zusammen loslegen, da fliege doch das Dach weg, wurde scherzhaft gewarnt. Es war aber auch eine beeindruckende Zahl von 120 Kindern und Jugendlichen, die auf ihren Instrumenten mächtig Druck machten.
Unterstützt durch die herrliche Akustik in der Kirche, entfaltete sich am Freitagabend ein wunderbar stimmungsvolles Konzert, das ebenso mit großartigem Können der Schüler überzeugte. Schon der Auftakt durch das Blasorchester des siebten und achten Jahrgangs mit traditionellen Weihnachtsliedern ging unter die Haut. Etwas außerhalb der weihnachtlichen Stimmung, aber sehr effektvoll klang die Instrumentalvertonung vom „Erlkönig“. Wunderbar auf den Punkt gespielt war das Hufgetrappel der Pferde zu hören und die dramatische Stimmung eingefangen.
Dagegen setzte der Chor unter Leitung von Andreas Engelhorn leisere Töne. Dabei wunderschön akzentuiert, besonders bei der Interpretation des Songs „Leiser“ von Lea.
Einzeldarbietungen, wie vom Trompeten-Ensemble Janek Roth und Indra Menzel, bereicherten das eindrucksvolle Weihnachtskonzert.
Mit ganz eigener Dynamik überzeugte das Blasorchester des neunten und zehnten Jahrgangs. Hier war die Erfahrung zu spüren, die sich bei einem längeren Zusammenspiel entwickelt. Dahinter steht das Konzept der Bläserklassen der KGS, die ab der fünften Klasse jedem Schüler, der möchte, ein Instrument zur Verfügung stellt. Der Schüler muss aber eine zweijährige Verpflichtung eingehen und darf das Instrument vorher nicht gespielt haben, damit alle zusammen bei null anfangen.
Es gebe aber auch Ausnahmen, so wie bei Marit Halberkamp, die jedoch ein Streichinstrument, die Geige, spiele. Damit leitete sie über zu dem nachfolgenden Solo, der Sonate G-Dur von Johann Sebastian Bach, die sie zusammen mit Yo Hirano am Piano zu Gehör brachte. Durch die einfließenden Soli entspann sich ein harmonisches Geflecht von druckvollem musikalischem Temperament zum intensiven Erlebnis einzelner Instrumentierung. Auch die gute alte Blockflöte gelangte hier zu Ehren, die von Inga Busche gespielt wurde.
Ein sehr lebendiger Abschluss rundete das weihnachtliche Konzert ab, bei der die Orgel einbezogen wurde – sie zeigte noch mal den vollen Einsatz von Thiemo Fröhlich und dem gesamten Ensemble. Jener musste mit seiner Dirigentenposition den Chor auf der Empore sowie die im Kirchenraum verteilten Bläserensembles in einer Rundumstellung gleichzeitig leiten. Das Kirchendach erwies sich jedoch als sehr tragfähig und bot dieser musikalischen Vielfalt herrlichen akustischen Schutz. (Susanne Hanke/haz)