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Dieser Rap entstand 2014 im Rahmen eines Workshops mit dem Rapper SPAX und Schülern der Sekundarstufe I.
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Pädagogen aus ganz Niedersachsen besuchen während einer Tagung die Ausstellung in der KGS

Stefan Bahls (von rechts) von der KGS und Ines Raulf von der Stadt erklären den Gästen die Ausstellung. Foto: Michael Schütz
Stefan Bahls (von rechts) von der KGS und Ines Raulf von der Stadt erklären den Gästen die Ausstellung. Foto: Michael Schütz

Dienstbesprechungen sind in der Regel eine notwendige, aber oft trockene Angelegenheit.

Nicht so in dieser Woche in der Kooperativen Gesamtschule Sehnde. Zu Gast am Papenholz war ein Dutzend Fachbereichsleiter aus Gesamtschulen aus ganz Niedersachsen, die die Fachrichtung Gesellschaftswissenschaften vertreten – eine Tagung, die halbjährlich stattfindet, wie Gunther Graf, Fachmoderator aus dem Kultusministerium, erklärte. Das Thema der Zusammenkunft war die Erinnerungskultur zum Thema Nationalsozialismus.

 

Dass dieser Termin etwas Besonderes war, machten die Gäste deutlich, als sie sich die Ausstellung zum jüdischen Leben in Sehnde vor und während der Nazizeit ansahen. Die Ausstellung entstand vor drei Jahren auf Anregung der Stadt in einer schulischen Arbeitsgemeinschaft und wird von jedem neuen Jahrgang erweitert. Die AG Gedenktag unternimmt jährlich eine Reise nach Polen ins ehemalige KZ Auschwitz und entwickelt dabei und danach Ideen zur Erweiterung der Ausstellung. Themenschwerpunkte sind neben den jüdischen Sehndern das KZ Auschwitz und die Gedenkkultur in Sehnde, die zum Beispiel von den Stolpersteinen repräsentiert werden.

 

„Das ist einzigartig“, lobte Graf die Arbeit der Schüler. „Das kenne ich so von anderen Schulen nicht.“ Wie an einer Schule an das Dritte Reich und seine Folgen erinnert wird, hänge immer von den Kollegen vor Ort ab, meinte der Bremer. Ihm sei es wichtig, in der politischen Bildung nicht nur an diese Zeit zu erinnern, sondern sie auch auf die Gegenwart zu beziehen. „Und in Sehnde ist das beispielhaft gelungen“, sagte Graf. Die Schüler würden das auf den Fahrten Erlebte auf diese Weise weitertragen, und zwar von Schüler zu Schüler, und somit auf Augenhöhe. „Sie selbst profitieren unglaublich davon.“ Das Sehnder Projekt habe Vorbildfunktion.

 

Genauso sah es Hans-Jakob Erchinger, Fachbereichsleiter von der KGS Ronnenberg. Man werde überlegen, ob man das Sehnder Prinzip übernehme. Das Besondere an der Ausstellung für ihn sei die Arbeit mit großflächigen historischen Bildern von jüdischen Sehnder Bürgern und anderen Zeitdokumenten. „Das sind Schätze“, meinte der Hannoveraner. Damit könne man einen direkten Zugang zur Ausstellung erreichen.

 

Erchingers Kollege Jens Vieting von der KGS Salzhemmendorf beeindruckten die von den Schülern in Bildern und Dokumenten aufgearbeiteten Einzelschicksale aus Sehnde. „Das ist sehr hochwertig“, sagte der Hamelner. Er könne es sich durchaus vorstellen, ein ähnliches Projekt an seiner Schule anzustoßen. (Michael Schütz/haz)