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Wie aus einem Hollywoodfilm: Die Geschichte Europas

„Wie aus einem Hollywoodfilm“: Ingo Espenschied erzählt die Erfolgsgeschichte von Europa vom 9. Mai 1950 bis heute.  Foto: Antonia Grodd
„Wie aus einem Hollywoodfilm“: Ingo Espenschied erzählt die Erfolgsgeschichte von Europa vom 9. Mai 1950 bis heute. Foto: Antonia Grodd

Licht aus, Scheinwerfer an, Film ab: Ingo Espenschied steht auf der Bühne im Rampenlicht und begrüßt die Schülerinnen und Schüler im sanierten Forum der Kooperativen Gesamtschule Sehnde.

Im Gepäck hat der Politologe das Thema „70 Jahre Europa und Erasmus+Spezial“ – was sich für viele vielleicht erst mal etwas trocken anhört. Doch Espenschied brennt für sein Projekt. „Wie aus einem Hollywoodfilm“, so beschreibt der Politologe die Geschichte Europas. Und dafür hat er sein inzwischen berühmtes Doku-Liveprogramm zur politischen Bildung mitgebracht.

 

Das Thema war auf Wunsch von Direktorin Sandra Heidrich mit dem Inhalt Erasmus+ kombiniert worden, die Einladung hatte das Europabüro des Amtes für regionale Landesentwicklung Leine-Weser (ArL Leine-Weser) ausgesprochen. Rund 100 Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen der neunten Klasse bis zur Qualifikationsphase 1 (Q1) hörten dem überzeugten Europäer zu. Denn Europa ist wegen des Ukraine-Krieges nicht nur ein aktuelles Thema, sondern die Schülerinnen und Schüler konnten wegen ihrer bevorstehenden Geschichtsklausuren auch ein wenig Nachhilfe gut gebrauchen.

 

EU-Gründung „Sensation“

Und so berichtete Espenschied in 60 Minuten von der Erfolgsgeschichte Europas. Gemeinsam mit den Schülern tauchte er in das Jahr 1950 ein, genau genommen den

9. Mai. Dieser Tag sei „eine absolute Sensation“ gewesen – denn an diesem Tag entstand die Europäische Union (EU). Mit Vergleichen zu heute, Bildern und Videoausschnitten von früher zog der Politologe die Schüler in seinen Bann. Und diese hörten gespannt und interessiert zu, als Espenschied von der Zeit erzählt, als man noch ein Visum benötigte, um von Deutschland nach Frankreich zu reisen.

 

„Das Ziel der Show ist es, den jüngeren Generationen zu zeigen, dass Europa kein fertiger Staat, sondern ein langer Prozess ist“, erklärt Espenschied. Er wolle den Grundgedanken und den Nutzen der EU verständlich machen – und man sei urteilsfähiger, wenn man Europa selbst erleben könne. Deshalb legt der Fachmann für europäische Beziehungen den Schülern auch nahe, bei jedem möglichen Austauschprogramm mitzumachen. Sei es ein Schüleraustausch, ein Auslandssemester an einer Uni oder ein paar Monate im Ausland nach der Schule.

 

Junge Menschen sind offener

Wieso er gerade die jüngere Generation anspricht, hat einen klaren Grund. „Die Jüngeren sind meist offener und interessierter“, sagt Espenschied. „Wenn jemand ab einem gewissen Alter erst mal seine feste Meinung zu Europa hat, ist es schwierig, ihn von etwas anderem zu überzeugen.“ Seit 2008 führt der Politologe seine Shows auf und hat bereits mehr als 250.00 Menschen in elf verschiedenen Ländern erreicht.

 

Auch in Sehnde geht das Konzept auf. Die Schülerinnen und Schüler hören gespannt zu. „Was für Souveränitätsrechte haben die Länder abgegeben?“, wollte etwa der Neuntklässler Tom wissen. „Dass alle Länder sich nach einer Entscheidung richten müssen, auch wenn sie nicht dafür gestimmt haben“, lautete die Antwort des Politologen.

 

Die aktuelle Krise wegen des Ukraine-Krieges schätzt Espenschied als Potenzial für Veränderungen ein. „Krisen sind so gesehen Stresstests, bei denen die Länder ihre Fähigkeiten, sich zu verteidigen, ausbauen und sich gegenseitig unterstützen.“ Allerdings sei es für ihn schwer zu sagen, ob es positiv oder negativ ausginge. „Doch im besten Fall kann es Europa voranbringen und stärken“, hofft Espenschied.

(Antonia Grodd/HAZ)