Was möchten Sie finden?

Hier Suchbegriff eingeben

Begrüßungsvideo

Hier geht's zu unserer Lehrerband
So sind wir
So sind wir
Dieser Rap entstand 2014 im Rahmen eines Workshops mit dem Rapper SPAX und Schülern der Sekundarstufe I.
Rap gegen Gewalt
Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule 2015-2017
Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule 2015-2017
Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule 2012-2014
Berufswahl- und ausbildungsfreundliche Schule 2012-2014

Rede an die Abiturienten

Entlassen wurden 107 Abiturientinnen und Abiturienten, 5 Absolventinnen und Absolventen mit dem schulischen Teil der Fachhochschulreife. Es gab fünfmal die Durchschnittsnote 1,0. Foto: Katja Christine Romey
Entlassen wurden 107 Abiturientinnen und Abiturienten, 5 Absolventinnen und Absolventen mit dem schulischen Teil der Fachhochschulreife. Es gab fünfmal die Durchschnittsnote 1,0. Foto: Katja Christine Romey

Kein Fußabdruck passt da noch rein

Zwei Männer treffen sich, die unterschiedlicher eigentlich nicht sein können, stehen sie doch für zwei komplett unterschiedliche Generationen. Und dennoch:

Schnell stellen sie fest, dass sie zueinander passen, ihre Eigenarten und bisherigen Lebensleistungen wertschätzen und dass ihr gemeinsames Projekt, welches sie vor Augen haben, generationsübergreifende Wirkung entfalten kann. Diese gewagte Konstellation funktionierte voll und das Projekt schlug ein wie ein Komet.

 

Liebe SchülerInnen, liebe Eltern, Verwandte und Freunde, liebe KollegInnen, liebe Gäste,

 

Ich hör die Möwen sing’n am Hafen

Das letzte Lied zum Rausschmiss

 

So beginnen Apache und Udo Lindenberg ihren millionenfach gestreamten Song, und als ihr 2014 diese Schule voller Erwartungen und Neugier erstmals betreten habt, war der heutige Tag des Rausschmiss noch 9 Jahre weit entrückt.

 

Vor euch lagen vielseitige Erfahrungen in einem wahren Generationenhaus, denn nichts anderes ist Schule letztendlich: Ein Haus, in dem jeden Tag mehrere Generationen, SchülerInnen sowie deren Eltern, LehrerInnen und MitarbeiterInnen zusammenkommen, in dem jeden Tag eine Vielzahl von Charakteren und Profilen sich den unterschiedlichen Herausforderungen stellen.

 

Lernen ist dabei keine Einbahnstraße und keine One-Man-Show/One-Woman-Show, es ist ein Prozess wechselseitiger Akzeptanz und Offenheit, die letztendlich darin münden kann, dass in diesem Haus Apaches und Lindenbergs zu Lernergebnisse gelangen, die dann auch einmal in einer Vielzahl von Ergänzungsprüfungen münden können. Schuld gibt es hier nicht, eine gemeinsame Verantwortung sehr wohl.

 

Und wenn ich irgendwo zu Hause war

Dann immer dort, wo der Applaus tobt...

 

Beifall gab es oft, nämlich dann, wenn Ergebnisse erreicht worden sind, die das Bildungssystem als mindestens hinreichend ansieht. Und auch ihr werdet die Erfahrungen nicht erst mit Beginn des 5. Schuljahres gemacht haben, dass euer Komet nicht immer einem Strahlen entsprechen konnte.

 

In den 9 Jahren an der KGS sollte es sehr davon abhängen, ob es uns allen in diesem Haus gelingen konnte, euch in entscheidenden Phasen eurer Entwicklung zu unterstützen, so dass euer Komet an Leuchtkraft möglichst nicht verlor.

 

Und genauso wie u.a. die Sonne Kometen erst zum Erstrahlen bringt, so stehen Erfolg und Misserfolg in einem starken Abhängigkeitsverhältnis zu allerlei Faktoren, die im Mehrgenerationenhaus Schule zusammenspielen: In welchem Freundeskreis bewege ich mich in der Klasse, welche Lehrkräfte habe ich im Unterricht, wie gestaltet sich in den kommenden Jahren mein privates Umfeld.

 

Beim ersten Elternabend werden Sie, liebe Eltern, nicht nur festgestellt haben, dass die Bestuhlung größer und bequemer im Vergleich zur Grundschulzeit geworden ist, sondern dass auf Ihre Kinder auch gewachsene Herausforderungen gewartet haben. An der Stelle muss man häufig auch von Glück sprechen, von Zufällen, die den Weg an einer Schule in die oder die andere Richtung steuern können. Dass Schule im Jahr 2023 dieses Spiel des Zufalls schulischer Laufbahnen immer noch nicht ausschließen kann, ist eine nur schwer hinnehmbare Realität.

 

Ihr werdet in der Rückschau euch an die vielen Momente erinnern, wo Erfolg und Misserfolg Hand in Hand gingen, Traurigkeit und Lachen sich fast täglich abwechselten, Motivation und Bocklosigkeit ein symbiotisches Verhältnis eingingen.

 

Ab Klasse 7 war die Nachfrage im heimischen Elternhaus: Möchte mich jemand von deinen LehrerInnen am Elternsprechtag sehen doch nicht selten gepaart mit eurer Antwort: Nö, alles in Ordnung, was zu Hause für Ruhe, auf unserer Sprechtagliste für Lücken und kurz vor den Zeugnissen für hektische Betriebsamkeit auf allen Seiten sorgte. Aber - es fanden sich meist Lösungen und es wurden Wege gefunden selbst über Furten, die unüberquerbar schienen und Brücken geschlagen, deren Statik manchmal gewagt war.

 

Das Wort GESAMT hier in unserer Schulform gewann dabei an besonderer Bedeutung, denn Lehren und Lernen in unterschiedlichen Schulzweigen bedeuten eine Profilierung, deren Wert den persönlichen und verbindenden Charakter unsere Schule auszeichnet.

 

Wenn der Philologenverband dagegen als Hüter gymnasialen Lernens davor warnt, die Schule vom Übergang 4./5. Klasse nicht zu einem Schonraum verkommen zu lassen und das Leistungsprinzip verstärkt einfordert, muss dem entgegnet werden, dass Schule kein Schonraum ist und auch noch nie war. Auch in einem Mehrgenerationenhaus gilt es, gegen Widerstände anzugehen, sich abzugrenzen, eigene Wege zu finden und Vorteile, die sich ergaben, auch persönlich zu nutzen. So musstet ihr auch hier für euch schon sehr früh Nischen erschließen, in denen ihr gegenüber dem breiten Rest einen Wettbewerbsvorteil erreichen konntet. Um Kioskschlangen zu umgehen, wurde der Harndrang inzwischenso konditioniert, dass er ca. 10 Minuten vor Pausenbeginn zu einer Aktivierung gelangte, rhetorisches Geschick entwickelt, um so manchen unerklärlichen Aufgabenschwund zu begründen, Verhandlungsstrategien über Jahre ausgebaut, um bei Zensurendiskussionen nicht über den Tisch gezogen zu werden. Abgesehen von einem kurzzeitigen Schweigegelübde in der Mittelstufe, waren die Diskussionen mit euch meistens sehr erbauend und tiefblickend.

 

In den Klassen 5 und 6 habt ihr in kindlicher Leichtigkeit dabei noch viel von euch erzählt. Sätze wie „Du, Herr oder Frau sowieso, ich habe heute Geburtstag“ zeugten von einer so wertvollen Unbekümmertheit – und die sollte nach Auffassung so mancher Bildungsmahner direkt nach der Grundschulzeit verschwunden sein?

 

Von Klasse 4 nach 5 sollte eine Spontanmutation stattgefunden haben von einem Kind zu einem Prototyp des gymnasialen Bildungskorsetts? Er/sie sei noch sehr verspielt waren vielleicht Sätze, die genauso in den Ohren klingelten, wie er/sie sei im Unterricht zu ruhig. Na und? Auch wir LehrerInnen können uns von kindischen Verhaltensmustern nicht freisprechen und manchmal ist es auch besser zu schweigen, als die Umwelt mit einem Redeschwall zu überschütten.

 

Das Ziel eines generationsübergreifenden Zusammenlebens im Mehrgenerationenhaus Schule besteht vor allem darin, Raum und Zeit für persönliche Entwicklungen zu bieten. Die sich einstellende Panik der Erwachsenenwelt, das Abitur könne stetig gefährdet sein, überträgt sich bereits früh auf die angehenden Primaner.

 

Wir Erwachsene ballern ein wahres Gefühlstrommelfeuer ab, wenn Ergebnisse nicht so sind, wie sie unserer Meinung nach sein sollten und können doch anschließend in den Organisationsmodus schalten – Kinder können das noch nicht. Sie müssen diese Verschaltungen erst entwickeln. Unter Angst oder Druck geht das meines Erachtens nicht. Das Gras wächst schließlich auch nicht schneller, wenn man stetig daran zieht.

Denn schließlich lässt sich euer individueller Charakter nicht durch einBewertungssystem  formen. Kreative Ideen, persönliche Vorlieben und Visionen fanden im Laufe eures Schullebens Eingang in eine Vielzahl von Projekten bzw. unterrichtlichen Kontexten. Hier kam es allerdings auf die Perspektive an. Wenn SchülerInnen im Rahmen einer Studienfahrt nach 10 Minuten in den Kapitolinischen Museen in Rom für sich entschieden, dass die Via del Corso ihnen in ihrer persönlichen Entwicklung eine größere Schubkraft verleihen konnte, dann ist das doch prima, da deren Modebriefing so manchen Modemuffel einfangen konnte. Und wie bei einer ausgefeilten Gemüsesuppe habt ihr variantenreiche Zutaten gewählt, um eine geschmacksintensive und eure persönliche Noteeinzufügen. Aber genauso wie am Ende ein Schuss Maggi als Geschmacksverstärker für die Suppe wirken kann, schlugen Benotungen wie ein wahrer Stimmungs- und Beziehungskiller ein. Hätten Apache und Lindenberg die Motivation für ihre gemeinsame Arbeit gehabt, wenn sie gewusst hätten, dass ihre Zeilen durch ein subjektives Bewertungsraster gepresst werden? Wohl kaum. SchülerInnen sind durchaus in der Lage, Interessenschwerpunkte nach eigenem Gusto zu wählen und sie auch nach eigenen Maßstäben auszufüllen. Denn Bildung sollte nicht immer nur unter dem Aspekt "Leistungsfähigkeit für Wirtschaft und Gesellschaft" gesehen werden, sondern auch unter dem Aspekt "Selbstzweck": Bildung muss zugleich der Entfaltung des inneren Menschseins dienen und zur Ausbildung der eigenen Individualität führen. Die ständige Frage, ob das denn auch bewertet werde, ist die leidvolle Konsequenz und logische Folge angesichts schulischer Realitäten. Das individuelle Potenzial, welches vielleicht nicht immer bildungskonform zu sein scheint, aber dennoch Power in ganz anderer Hinsicht entfalten kann, bleibt so häufig ungenutzt und erschließt sich nicht selten erst nach 13 Jahren Schule.

 

Und wenn ich geh, dann so, wie ich gekommen bin

Wie ein Komet, der zweimal einschlägt

Vielleicht tut es weh, doch will auf Nummer sichergeh'n

Dass ich für immer leb…

 

Eure Jahre hier an der KGS haben euch viele Momente geboten, in denen ihr Entscheidungen treffen musstet. Nicht immer war es leicht, abzuwägen, was jetzt richtig ist, aber ihr habt einen Pfad gewählt und der hat euch und eure Familien heute hierher gebracht. Ihr alle werdet heute gehen, aber nicht so wie ihr gekommen seid, sondern mit der Gewissheit, dass 9 Jahre KGS Sehnde Spuren hinterlassen haben und auch in der Gewissheit, dass sich der Abschied von eurer Kindheit genau hier vollzogen hat.

 

Euer zwischenzeitliches pubertätsbedingtes Persönlichkeitsvakuum in der Mittelstufe wurde in den darauffolgenden Jahren durch neue Inhalte, Verhaltensweisen und Fähigkeiten aufgefüllt. Auch im Privaten.

 

Liebe Eltern, Sie werden sich noch daran erinnern, als bei Ihnen im Hausflurneben der Schuhgröße 37 auf einmal Schuhe in Größe 45 standen und umgekehrt. Und ihr liebe SchülerInnen werdet euch noch an den ersten Muttizettel erinnern, an die ersten Partys, die euch ins Erwachsenenalter beamten. Vorbei die Zeit der Maschendrähte im Mund und der drei Einwortantworten wie gut, ja, nein aus ihnen heraus.

 

"Wo sind die letzten Tage?", frag ich den Taxifahrer

 

Im Herzen – wo sonst? Denn unser Herz ist das einzige Organ, dessen Aktivität wir spüren, da es im Takt unserer Gefühle pocht.Uns so bleiben im Herzen die Bilder von ersten prägenden Begegnungen im Klassenraum, versteckten Aktionen unter dem Tisch und auf dem Düsseldorfer Flughafen, kometenhaften Aufstiegen und gedrosselten Geschwindigkeiten – vor allem Mittwochmorgen auf den Weg in den Deutschunterricht - Konflikten und Versöhnungen zwischen den vielen Lindenbergs und Apaches unserer Mehrgenerationenbude, das Kreieren einer Vielzahl von Gerichten – mit und ohne Maggi – vom Lachen, welches wir einfangen konnten und von Tränen, dir wir manchmal nicht sahen. Wir haben mit euch die letzten Tage gefühlt, mit euch gebangt und uns mit euch gefreut und hoffen, dass wir Trost dort spenden konnten, wo er bedurfte. Es war auch für uns ein Wechselbad der Gefühle.

 

Und apropos Bad:

 

Vor einer Woche hatte ich mit einer 6. Klasse Schwimmunterricht im Waldbad Sehnde. Eine ältere Frau stellte ihren Rollator neben die Treppe des Nichtschwimmerbereichs und hangelte sich die Treppe hinunter ins Wasser. Sie stand in unmittelbarer Nähe der Rutsche. Neben ihr und über sie fegten Wasserspritzer hinweg, gepaart mit dem üblichen Jauchzen freudiger und lauter Kinderstimmen. Ich fragte sie, ob ich das unterbinden solle. Sie schaute mich mit einem unglaublichen Strahlen an und entgegnete, dass sie selbst vierfache Oma und dreifache Uroma sei und sie würde das alles überhaupt nicht stören.

 

Kleinste Wassertropfen führen manchmal dazu, einen Tsunami auszulösen. Doch sollten wir eine gewisse Verhältnismäßigkeit bewahren. Dem Leben interessiert und auch mit einer gewissen Coolness gegenüberzustehen, die eigene Persönlichkeit zu schätzen, ohne den Blick für die Gemeinschaft zu verlieren, sind Werte, die Schule als Schmelztiegel vielseitiger Interessen ausmachen sollten. Ich hoffe, dass wir zusammen einem Teil dieser Werte entsprechen konnten. Und wenn ihr nach vielen Jahren an diese Schule einmal zurückkehren solltet oder Gedanken um sie kreisen, dann wird euer Wirken hier noch präsent sein, auch wenn Spuren schon verwischt erscheinen, denn ihr habt eure persönlichen und einzigartigen Fußabdrücke hinterlassen:

 

Ich will ein' Fußabdruck von mir, stärker als die Zeit

Und ich sage dir: "Kein anderer Fuß passt da noch rein"

 

Ich wünsche mir, dass euer Komet für euch und eure Familien immer leuchten wird.

(Stefan Bahls; FBL GSW)

Fotos: Katja Christine Romey

Die Namen unserer Absolventen

 

Name Vorname
Aue Malina
Azizi Lujain
Bartels Lina
Baumert Josie
Beckmann Anna Jacqueline
Berger Lennart
Berner Carolin
Bernstorff Jonas
Bielert Ben Jasper
Boger Eduard
Bollmann Florian
Borm Mareka
Bott Enya
Brandt Samuel
Brieger Alina
Decoster Jana Lisann
Eckardt Larissa-Maureen
Farnhofer Julia Maria
Feuerstake Mats Henric
Frehrking Jagna Felicia
Frey Maja Maria
Frontzek Dennis
Geiger Laura
Giese Zoe-Marcella
Gondek Paulina
Graf Vanessa
Grandt Paul Maximilian
Grenz Pauline
Greschok Tatjana
Gutzeit Sven
Haarstrich Merle Sophie
Heimann Max
Hempel Sean Alexander
Herber Marcel
Hoff Konrad Jon
Huber Kevin
Huch Miriam
Jacob Hannah Maria
Jahns Emma
Kahlert Leilani
Karbstein Kaya
Kardinal Paul Robin
Kershi Mara
Ketzler Johannes
Kiesel-Janke Isabel
Klamt Julian
Klapper Lenard
Koch Marie-Antoinette
Komoni Naomi
Kozlik Thorben
Krivenko Daniel
Kuhlmann Jan
Kulisch Jan Torben
Langer Emma
Lebedew Aleks
Lempke Manuel
Leukel Kent
Lichter Hanna
Lim Max
Loresch Vanessa
Maikranz Sina Lill
Makrutzki Till
Matejek Ben
Matejek Frederik
Meissner Diyar
Merz Kevin
Metzler Antonia
Mietz Katharina Sophia
Möllhoff Luis
Moore Jordean-Brandon
Morley Tom-Dominik
Muñoz Hernandez Manuel
Nagel Merle
Newton Emily Amanda
Overhoff Tobias
Özaslan Esma
Pakzad Afshar Payam
Pätschke Florentine
Petronelli Giovanni
Pietsch Dario
Proba Leonard
Raab Marie
Raulf Lina
Rehling Annika
Reimer Philip
Reitemeyer Meike
Rocha Gürich Daniel
Ronshausen Jana
Sagebiel Gero
Satorius Paulina
Schauf Daniel
Schoeppe Tomke
Scholze Jörn
Schönfelder Pea
Schröder Lea
Schröter Ona-Olivia
Schweizer Jennifer
Shlieout Rosa Krista
Spar Fabian
Strüven Nele
Süzük Kader
Szillies Emilia
Tomen Dennis
Wagner Lucas
Wakkas Milan
Wakkas Zilan
Walkling Lina Friederike
Wedig Charline-Sophie
Weiß Charlotte
Wengorsch Niklas
Wichern Charlotte
Ziebert Emma