Für nicht weniger als rund 1500 Schülerinnen und Schülern in Sehnde war der Dienstag ein besonders spaßiger Schultag.
Zwei Tage vor Beginn der Sommerferien feierte die Kooperative Gesamtschule Sehnde Jubiläum. Vor drei Jahrzehnten ist die Schule gegründet gerufen worden. Am Papenholz wurde das mit einem fröhlichen und lärmenden Fest gefeiert.
Im Mittelpunkt sollten dabei nicht Grußworte und Festakte stehen, betonte Schulleiterin Sandra Heidrich. „Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler Spaß haben.“ Und so hatte sich jede Klasse vom fünften Jahrgang bis zur Oberstufe eine Aktion ausgedacht, an der die anderen Schülerinnen und Schüler teilnehmen konnten. Für die Bewältigung einer gestellten Aufgabe gab es einen Stempel. Wer zehn Stempel auf einem Zettel gesammelt hatte, konnte diesen in eine Lostrommel werfen. Am Ende wurden Preise verlost, darunter etwa Eisessen für die ganze Klasse. „Der Förderverein hat uns bei der Beschaffung der Preise sehr geholfen“, lobte die Schulleiterin.
Neben sportlichen Aufgaben, Denkspielen oder einem Quiz war auch Geschicklichkeit gefragt. So hatte die Klasse 6 KB zwei Labyrinthe aus Holz gebastelt, die man zu zweit verschwenken musste, um eine Kugel ins Ziel zu bringen. Gleich nebenan bei der 5 GA war Fußgefühl in einem Barfußparcours gefragt. „Das ist aber ganz schön eklig“, war bei den meisten die Reaktion auf den grünen Schleim in einer Wanne, der den Abschluss bildete. Christo und Fynn fanden den Schleim zwar auch unangenehm. „Aber die Kronkorken haben richtig weh getan“, sagten sie über eine weitere Station im Parcours.
Gründung vor 31 Jahren
Bei allem Spaß – ganz ohne offiziellen Teil kam auch diese Jubiläumsfeier nicht aus. Nach der musikalischen Begrüßung durch das Blasorchester der neunten bis zwölften Klassen, die in dieser Besetzung ihren Premierenauftritt absolvierten, schaute Schulleiterin Heidrich auf den Anfang der KGS zurück, der kurioserweise im Jahr 1992 liegt – also nicht 30, sondern 31 Jahre in der Vergangenheit. „Wir rechnen aber in Schuljahren“, erklärte die KGS-Chefin. In diesem Sommer ende nun einmal das 30. Jahr der KGS. „Und das wollten wir am Ende dieses Schuljahres feiern.“
Mit gerade einmal je zwei Haupt- und Realschulklassen sowie einer Gymnasialklasse war die KGS an dem Start gegangen, worauf Heidrich in ihrem Rückblick verwies. Heute fingen dagegen jedes Jahr allein im fünften Jahrgang acht bis neun Klassen an. Dass sich auch technisch einiges geändert habe, zeigten die IT-Anfänge im Jahr 1992. Die Computer damals hätten eine Speicherkapazität von 80 MB gehabt, meinte Heidrich schmunzelnd.
Vorgängerin und Vorgänger da
Die Jubiläumsfeier war auch die Gelegenheit, Heidrichs Vorgängerin und die beiden Vorgänger wieder zusammenzubringen. Gründungsdirektor Manfred Rosengarten war ebenso zum Fest gekommen wie seine Nachfolgerin Helga Akkermann und Heidrichs Vorgänger Carsten Milde. Rosengarten konnte bei einer Führung nach vielen Jahren wieder einmal die Klassenräume betreten. „In fast jedem Raum ist ein Beamer“, zeigte er sich begeistert. Es würde ihn auch heute noch reizen, in der KGS zu arbeiten, sagte er. Schon allein deswegen, weil er den 2001 eingerichteten Gymnasialzweig zwar mit vorbereitet, aber nicht mehr selbst erlebt habe.
Bürgermeister Olaf Kruse (SPD) brachte seine eigene Schullaufbahn ins Spiel. „Ich habe meine Schulzeit hier bereits 1978 beendet, also weit vor der Gründung der KGS.“ Aber schon damals sei der Campus ein Ort des Lernens, der Begegnung und des Wachstums gewesen. Heute sei die KGS nicht nur eine Schule des Wissens, sondern auch der Vielfalt und des Respekts. „Hier haben wir gelernt, dass es auf die Einzigartigkeit einer und eines jeden ankommt.“
(Michael Schütz/HAZ)